Deutsches Museum

Die Geschichte des Deutschen Museums lässt sich in mehrere wesentliche Phasen gliedern: In der Aufbauzeit von 1903 bis 1925 waren die Sammlungen in provisorischen Räumlichkeiten untergebracht, vor allem in dem alten Gebäude des Bayerischen Nationalmuseums an der Maximilianstraße, in dem heute das Museum Fünf Kontinente untergebracht ist. Von 1909 bis 1918 bestand außerdem eine Zweigstelle in der Schwere-Reiter-Kaserne an der Zweibrückenstraße gegenüber der Kohleninsel. In diese Periode fallen der Neubau der Ausstellungsgebäude auf der Kohleninsel, die Einwerbung von Geld- und Sachspenden zur Finanzierung des Neubaus und der Sammlungen sowie die Erarbeitung der Sammlungspolitik und die Organisation der Museumsverwaltung. Diese Aufbauzeit ist durch den Einfluss Oskar von Millers gekennzeichnet und wird durch den Ersten Weltkrieg und die Verwerfungen der Nachkriegszeit geprägt. Deutsches Museum in den 1930er Jahren Nach der Eröffnung des Neubaus auf der Kohleninsel begann 1925 die zweite Periode. Die organisatorischen Strukturen wurden gefestigt, es ging in den politisch instabilen Jahren der späten Weimarer Republik und der Zeit des Nationalsozialismus darum, die Selbstbestimmung der Museumsleitung zu erhalten. Der Vorstand um Oskar von Miller vertrat die Auffassung, das Deutsche Museum müsse unpolitisch bleiben, was bereits Mitte der 1920er Jahre zu Anfeindungen durch die Nationalsozialisten führte. Als besonderes Politikum erwies sich eine Bismarck-Statue, die für die Ehrenhalle des Museums gestiftet wurde, deren Aufstellung dort von Miller aber verweigerte. Auch die international ausgerichtete Sammlungspolitik wurde von rechtsnationalen Kreisen scharf kritisiert. Diese Vorbelastung führte nach 1933 dazu, dass das Verhältnis von Museumsleitung und politischer Führung angespannt war. Die konservativen Eliten im Vorstand konnten sich jedoch behaupten, lediglich mit Fritz Todt stieg 1934 eine Persönlichkeit der NSDAP in den Museumsvorstand auf. Durch Bombentreffer wurden 1944 etwa 20 Prozent des Sammlungsbestandes und etwa 80 Prozent der Gebäude auf der Museumsinsel zerstört. Der Wiederaufbau hatte noch während der nationalsozialistischen Herrschaft im Februar 1945 begonnen. Im Oktober 1947 wurde eine erste Sonderschau zum Dieselmotor gezeigt und am 7. Mai 1948 wurde das Museum offiziell wiedereröffnet. Erst im Jahr 1969 erreichte das Museum wieder die Ausstellungsfläche der Vorkriegszeit. Die Gebäude wurden in ihrer ursprünglichen Form wiederaufgebaut, während die Präsentation der Sammlungen neu gestaltet wurde. Etwa seit 1970 befindet sich das Deutsche Museum erstmals in seiner Geschichte im „Normalbetrieb“. Mit der Berufung eines Generaldirektors (ebenfalls 1970) wurde die Museumsverwaltung professionalisiert. Um mit dem technischen Wandel mithalten zu können, wurden und werden regelmäßig neue Sammlungen oder Sonderausstellungen gezeigt. Die erste Außenstelle wurde 1992 mit der Flugwerft Schleißheim auf dem Gelände des alten Schleißheimer Flughafens eröffnet. Es folgten 1995 das Deutsche Museum in Bonn und 2003 das Verkehrszentrum auf der Münchner Theresienhöhe.



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